Heute morgen weder Eimer noch Schaufel im Kofferraum, denn wir bereiten uns auf den kulturellen Ausflug in diesem Urlaub vor: Besichtigung der überwältigenden Stadt Bonifacio, einer tausendjährigen Festung, die das Meer überragt.

Bonifacio ist vor allem eine stilvolle Reiseerinnerung… Ein unvergängliches Souvenir: Bootstour, Häuser am Hang der Klippen, schwindelerregende Treppe, Sonne und türkisblaues Wasser!  Ich war nun schon seit 20 Jahren nicht mehr da! Diesmal gehe ich Bonifacio erobern, mit Mann und Kindern (zwei), die ich motivieren muss!

Bonifacio, da sind wir!

Es ist soweit, das Auto steht auf dem Hafen-Parkplatz. Wir sind bereit, dich zu erobern, Bonifacio!

Meine Kinder Tristan und Pablo nerven uns schon damit, dass wie den Großen Turm besichtigen sollen, den sie vom Hafen aus sehen können! Er erkläre meinen Söhnen, dass es sich vielmehr um ein Fort handelt, und dass wir natürlich dort oben Ritter spielen werden, versprochen!

Normalerweise steht auf dem Morgenprogramm die unumgängliche Bootstour. Dann vergessen wir aber ganz schnell die Idee einer schönen Ausfahrt mit dem Schiff, da das Meer ist ein bisschen stürmisch ist… Meine Lieblinge sind nicht seefest! Also kein Entern! Sie werden nicht kleine Schiffsjungen spielen.

In der Nähe der Anlegestelle für die Bootstouren befindet sich das Fremdenverkehrsbüro. Hostess Mélanie empfiehlt uns schöne Unternehmungen mit unseren Lieblingen. Wir befolgen ihre Ratschläge aufs Wort: Wir nehmen ganz gemütlich die Bimmelbahn bis zur Zitadelle. Die Kinder freuen sich und lachen, wenn sie meine Haare im Wind sehen! Mit dieser leichten Meeresbrise ist die Bimmelbahn nicht unangenehm! Der Fahrer erzählt uns ein paar Anekdoten über die Geschichte von Bonifacio, und das Panorama auf der Hafenseite ist bereits überwältigend. Ein Stopp beim Seemannsfreidhof: Die weißen, dem Meer zugewandten Kapellen

bringen uns für einen Augenblick auf eine griechische Insel. Was für ein Tapetenwechsel! Gemäß dem Plan des Fremdenverkehrsbüros bringt uns die Bimmelbahn in die Nähe des am meisten besuchten Monuments von Korsika: Die Treppe des Königs von Aragon.

 

Der Abstieg ist höllisch!

Es ist soweit! Da ist sie, die in den Felsen gehauene Treppe. Die Besichtigung ist günstig: Für die Kinder ist es kostenlos!  Wir nehmen einen Pass Monument – mit diesem Ticket haben wir auch Zugang zur Bastion: Das berühmte Fort, das Tristan und Pablo kaum erwarten können zu besichtigen!

Die Treppe? ! Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen, wenn Sie in Bonifacio sind, denn es ist eine äußerst ausgefallene Besichtigung. Es bietet sich Ihnen einen wunderbare Aussicht, und der Spaziergang am Fuße der Klippen ist grandios. Angesichts von so viel Schönheit sind wir wie verzaubert! Meine mutigen Spaßvögel sind ohne zu Murren die 189 Stufen wieder hinaufgestiegen! Mama und Papa sind stolz! Um diese körperliche Meisterleistung zu feiern, schenkt das Fremdenverkehrsbüro jedem Kind, das es verdient hat, eine Urkunde. Tolle Idee!

Wir nehmen unseren Weg durch die malerischen Gässchen im Herzen der Zitadelle wieder auf: Es ist viel los, aber das hindert uns nicht am Schlendern. Wir entscheiden uns für ein kleines Lokal mit Blick über die Felsen – La Dolce Vita!

 

Die Festung für uns!

14 Uhr: Es ist Zeit, in der Bastion de l‘Étendard die Flagge zu hissen! Richtung Porte de Gênes, wo sich der Eingang des Monuments befindet.

Wir haben es! Das berühmte Spieleheft, von dem uns Mélanie heute morgen im Fremdenverkehrsbüro erzählt hat.

Mit dem Stift in der Tasche beginnen die Kinder die Besichtigung der Bastion de l‘Étendard, dem Fort, das den Hafen überragt. Das kleine Spieleheft ist gut gemacht: Ein Maskottchen namens Fanfan führt die Kinder in die verschiedenen Ecken der Bastion. Tristan und Pablo sind wunschlos glücklich in den unterirdischen Räumen, denn sie dürfen sogar mittelalterliche Helme anprobieren… ! Alles ist so durchdacht, dass die Kinder Spaß haben und dabei ein bisschen Geschichte lernen – und wir auch! Und diejenigen, die sich nicht so sehr für alte Gemäuer und alte Geschichten interessieren sollten wissen, dass ein Besuch auf den Terrassen der Bastion ein einzigartiges Panorama auf die Klippen, Sardinien und den Hafen bietet – das lässt niemanden kalt! Das ist auf jeden Fall einen Abstecher wert! Mit oder ohne Selfie-Stick 😉

 

Ein gestärkter Rückweg!

Tristan und Pablo sind voll bei der Sache und überhaupt nicht müde von der drückenden Hitze des frühen Nachmittags, nein, sie wollen das Geheimwort finden! Uff, das Rätsel ist gelöst! Wir verlassen die Bastion mit einer schönen Belohnung und einem Fotoapparat, dessen Speicherkarte so gut wie voll ist!

Zur Fortsetzung unserer ritterlichen Suche nehmen wir den Wehrgang, um zum Yachthafen zurückzukehren.  Dieser befestigte Überwachungsweg ist teilweise überdacht und mit Schießscharten und Pecherkern ausgestattet. Ein bisschen Schatten und Frische sind willkommen. Ein weiterer geschichtsträchtiger Spaziergang, allerdings mit einem Eis in der Hand.

Unsere Waden fangen nach so vielen Stufen an zu schwächeln.

 

Warum es schön ist !

  • Das weiße Licht der Felsen
  • Die malerischen Gässchen
  • Ein Familientag voller Farben und Geschichte
  • Das Mittagessen mit Auberginen nach Bonifacio-Art